Chronologie

Die Firma U.N TV-Produktion hatte über längere Zeit hinweg mit GKD-Journalisten die Überlegung, eine Rettungsmission im Mittelmeer zu begleiten. Ursprünglich wollten Thomas Datt (GKD) und Uwe Nitschke auf einer Mission des Schiffes „Lifeline“ als Pressevertreter mitfahren. Doch das Schiff wurde im Juni 2018 von maltesischen Behörden festgesetzt und ein Verfahren gegen den Kapitän eingeleitet. 

Da der Dresdener Verein „Mission Lifeline“

keinen Zugriff mehr auf das eigene Schiff hatte, musste ein neues besorgt werden, um weiterhin im Mittelmeer aktiv zu sein. Daher wurde die „Eleonore“ 2019 gekauft und für die benötigten Zwecke umgebaut. Im Sommer 2019 bot sich die Möglichkeit als einer von zwei Pressevertreter*innen auf das Schiff zu gelangen. Die Wahl fiel auf Jonathan Schörnig.

Die Vorbereitungen verzögerten sich vor Ort in Spanien aus mehreren Gründen. Jonathan Schörnig und Johannes Filous produzierten in gemeinsamer Absprache Bild und Filmmaterial. 

Da sie beide im Rettungsfall keinen direkten Einfluss auf die Situation hatten, war die oberste Prämisse: So viel Material aus unterschiedlichen Perspektiven produzieren wie möglich. Nach der Rettung wurden Teile des Materials bei DPA, Spiegel und der ARD abgesetzt und es lief z.B. auf Tagesschau.de und Times Malta. Für die EXAKT – Sendung wurde ein Bruchteil des gedrehten Materials verwendet. Eine weitere Verwendung des Materials war nicht in Sicht.

Zur Vorgeschichte der Rettung im Mittelmehr

 2019Das Schiff wird vom Verein MISSION LIFELINE International e.V. gekauft. Die„Eleonore“ hieß zu dem Zeitpunkt „Western Star“ und muss aufwändig für die Rettung vorbereitet und umgebaut werden. Sie war ursprünglich ein holländischer Fischkutter.
Juli 2019  Jonathan Schörnig erklärt sich bereit, die Rettung zu dokumentieren, um Filmmaterial für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu erstellen.
02.08.2019Anreise von Jonathan Schörnig und Johannes Filous nach Spanien als Pressevertreter. Die Umbauarbeiten in der Werft bei Barcelona verzögern sich. In Deutschland wird zeitgleich die „Eleonore” unter deutscher Flagge von Kapitän Claus-Peter Reisch registriert.
07.08.2019Die „Eleonore“ wird zu Wasser gelassen.
09.08.2019Kapitän Claus-Peter Reisch fliegt mit den Registrierungsdokumenten nach Spanien. Die Bauarbeiten an der Eleonore verzögern sich weiter.
16.08.2019Das Schiff wird auf den Namen „Eleonore“ getauft.
17.08.2019Die “Eleonore” startet mit 9-köpfiger Crew zur Überfahrt und Testfahrt nach Cagliari/Italien.
20.08.2019Ankunft im Hafen von Cagliari. Letzte Reparaturen werden durchgeführt.
21.08.2019Abfahrt Richtung SAR- Zone (Search and Rescue) um 21.20 Uhr. Die 9-köpfige Eleonore-Crew startet, dazu zählen die beiden Pressevertreter.
24.08.2019Erreichen der SAR-Zone, Beginn der Suche, Rettungsübung
25.08.2019Clara Richter entdeckt um 9.30 Uhr ein leeres grünes Schlauchboot mit nur einer intakten Luftkammer. Es konnte keine Markierung einer Rettung festgestellt werden, daher geht die Crew von keinen Überlebenden aus.
Notruf via NGO „Alarmphone“ eines Schlauchbootes. Die „Eleonore“ leitet die Suche umgehend ein und nimmt Kurs auf die angegebene Position. Die Suche in der Nacht bleibt erfolglos.
26.08.2019Ein weiterer Notruf eines weißen Schlauchbootes wird von „Alarmphone“ gemeldet. Es soll sich um ein Boot mit 64 Personen, darunter 53 Männer und 11 Frauen handeln. In einem weiteren Boot wurden Kinder gemeldet. Daher stellt sich die Schnellbootbesatzung der „Lifeline 3“ auf die Rettung von Kindern ein.
12:59 UhrDie Live-Dokumentation mit sechs Kameras beginnt. Auf dem Weg zur angegebenen Position stößt die Besatzung auf das blaue Schlauchboot mit 104 Männern

Mit der Redaktion EXAKT

gab es die Verabredung einen Beitrag aus dem zu erwartenden Material anzufertigen. Das Journalistenbüro GKD sollte gemeinsam mit U.N TV-Produktion den Beitrag erstellen. Jonathan Schörnig reiste als Angestellter im Juli 2019 nach Spanien. Johannes Filous begleitete die Mission unabhängig von Jonathan Schörnig und  als weiterer Pressevertreter. Er hatte vor, die Mission per Live Feed auf seinem Twitter-Account „Straßengezwitscher“ (Grimme Online Award, 2016) zu begleiten und Material für diverse Nachrichtenagenturen zu produzieren.

Jonathan Schörnig und Adrian Then

trafen sich im Herbst 2019, um über die Rettung zu sprechen und dabei einige Files aus dem Archiv zu sichten. Aufgrund der umfangreichen und teilweise sehr beeindruckenden Bilder sowie den Erzählungen, besprachen die beiden erste Ideen für einen möglichen Film. Zuerst war die Zielsetzung, die sechs verschiedenen Kameraperspektiven zu synchronisieren, ähnlich wie in einer Fernsehregie. Recht schnell entstand die Idee, dass der Film als Splitscreen funktioniert.